Der technische Fortschritt ist auch im Bereich der Industriestaubsauger gut spürbar. Bei der großen Auswahl an Modellen und Sonderfunktionen kannst du schnell den Überblick verlieren. Nicht alle Funktionen werden immer benötigt. Deshalb lohnt es sich, zu vergleichen und zu überlegen, welche Kriterien für deinen individuellen Einsatz wirklich wichtig sind.
Maximale Saugkraft ist für den Industriesauger nicht alles
Die Saugleistung ist eines der wichtigsten Merkmale des Gerätes. Dabei kommt es vor allem darauf an, welche Materialien entfernt werden sollen und wie schwer diese sind beziehungsweise wie fest sie auf dem Untergrund haften: Bauschutt-Reste mit größeren Brocken erfordern natürlich mehr Saugkraft als beispielsweise Sägemehl.
Allerdings ist die Motor-Leistung in Watt nicht immer ausschlaggebend. Es gibt viele andere Merkmale, die beeinflussen, wie gut tatsächlich gesaugt werden kann. Achte deshalb bei den Produktdaten auch immer auf den Volumenstrom sowie den maximalen Unterdruck.
Mobilität
Meist wirst du den Sauger nicht nur an einem festen Standort verwenden. Um ihn möglichst gut transportieren zu können, ist natürlich das Gesamtgewicht ausschlaggebend – vor allem, wenn du das Gerät zum Beispiel regelmäßig über Treppen transportieren musst. Außerdem ist die Kabellänge wichtig. Diese liegt typischerweise bei etwa 5 bis 7,5 Metern. Für die meisten Zwecke reicht das aus. Ein längeres Kabel wäre unpraktisch, da es sonst zu groß wird, um es immer mitzuführen. Sollte der Stromanschluss weiter entfernt sein, kannst du auch einfach eine Kabeltrommel verwenden. Kürzer als 5 Meter sollte das Kabel nicht sein.
Zur Mobilität gehört jedoch auch die Zugänglichkeit zu schwer erreichbaren Stellen. Deshalb ist auch die Länge des Schlauchs wichtig. Übrigens können verschiedene Düsenaufsätze die Zugänglichkeit zu engen Spalten und Ritzen besser gewährleisten als ein besonders langer Schlauch.
Volumen
Die ideale Größe des Behälters ist auch stark vom Einsatzzweck abhängig: Umso größer der Behälter, desto mehr Schmutz kannst du einsaugen. Aber: Das muss nicht immer gewünscht sein, denn ein größerer Industriesauger ist im Regelfall auch schwerer und nimmt mehr Platz ein. Hier musst du abwägen, wie viel Material durchschnittlich eingesaugt werden muss. Ein zu kleiner Behälter muss oft entleert werden, was Zeit kostet. Ein zu großer Behälter wird dagegen unter Umständen schnell unhandlich.
Vielseitigkeit
Viele Betriebe müssen intern verschiedene Arbeits- und Fertigungsprozesse bewältigen, bei denen auch unterschiedliche Abfälle anfallen können. Zum Glück sind einige Industriesauger für den Einsatz in individuellen Umgebungen ausgerüstet und können sich an den Verwendungszweck anpassen. Mit dem Mehrzwecksauger geht das auch alles in einem Gerät, zum Beispiel Trockenes oder Nasses einsaugen.
Ein Beispiel für vielseitige Erweiterungen ist bei Festool auch das praktische SYSTAINER-System. Es bietet Behälter, die mit Geräten wie einem Industriesauger anhand des simplen T-LOC-Verschlusses verbunden werden können. Hier kannst du beispielsweise einen Werkzeugcontainer oben auf dem Absaugmobil befestigen. So kannst du diese auf dem rollbaren Tool bei der Arbeit mitführen. Das spart Zeit und Wege. Es gibt außerdem Industriestaubsauger mit Steckdose. Über einen zusätzlichen Stromanschluss lassen sich dann weitere Geräte anschließen.
Zubehör, Ersatz- und Verbrauchsteile
Die Verbrauchsteile wie Sack und Filter solltest du mit dem Anschaffungspreis insgesamt gegengerechnet werden. Zugänglich sind diese in der Regel aber problemlos. Auch Ersatzteile sind meist leicht zu bekommen.
Wartungs- und Reinigungsaufwand
Achte darauf, dass Filter und Sack unkompliziert wechselbar sind. In den meisten Fällen lassen sich diese mit nur wenigen Handgriffen und ohne Werkzeug entnehmen und tauschen. Gerade wenn du bei der Verwendung in der Industrie als Nass- und Trockensauger den Filter wechseln musst, sollte das nicht zu aufwändig sein.
Unter Umständen kann außerdem eine Funktion zur automatischen Filterreinigung hilfreich sein. Über einen Mechanismus werden Feststoffe mechanisch aus dem Filter gerüttelt. So kannst du ihn länger verwenden, bevor er getauscht bzw. manuell gereinigt werden muss. Außerdem gibt es auch Selfclean-Filtersäcke. Diese gewährleisten, dass sich die Stoffe im Inneren richtig absetzen und nicht verstopfen. So kann der Sack effektiv komplett gefüllt werden und muss nicht bereits vorher getauscht werden.
Sonstige nützliche Gadgets und Sicherheitsoptionen
Ein Industriesauger ist, was das Verletzungspotenzial angeht, eher ein vergleichsweise harmloses Gerät. Trotzdem lohnen sich verschiedene Sicherheitsfunktionen, um die Verletzungsgefahr bei der Arbeit zu minimieren. Ein Beispiel ist ein Signalton, der beim Verstopfen warnt. So kannst du das Problem frühzeitig beheben, ohne Schäden am Gerät zu riskieren.
Der Netzanschluss verfügt darüber hinaus typischerweise über eine Abdeckklappe. Diese verhindert das Eindringen von Verschmutzungen und vor allem von Flüssigkeit, die einen Defekt des Absaugmobils nach sich ziehen könnten.
Manche Industriesauger verfügen außerdem über einen Bremsfuß zur Fixierung. So kannst du auch ohne Probleme auf abschüssigem Untergrund arbeiten, ohne dass das Gerät wegrollt.
Kombinierbarkeit und Flexibilität - Sauger via Bluetooth ® verbinden
Ein besonders nützliches Zusatz-Feature neuerer Modelle ist die digitale Vernetzung via Bluetooth ®. Der konkrete Anwendungszweck ist die Verbindung mehrerer Geräte, wie zum Beispiel des Industriesaugers mit einer Bohrmaschine oder Handkreissäge. Verbunden schaltet sich der Staubsauger analog zur Bedienung des Partnergeräts zu. So wird nur während es tatsächlichen Arbeitsvorgangs gesaugt und das Gerät muss zwischenzeitlich nicht immer manuell an- und ausgeschaltet werden.
Über eine entsprechende Verbindung kann auch der Schlauch des Saugers direkt an das andere Tool angeschlossen werden. So kann das Material direkt an der Stelle abgetragen werden, an der es entsteht, ohne dass eine zweite Arbeitskraft zum Absaugen hinzukommen muss. Festool-Werkzeuge sind immer miteinander kombinierbar und gemeinsam verwendbar, um die Arbeitsprozesse so effizient zu machen, wie es geht.